#Aussichtsreich #Genusswandern #Herbst-Tipp
Die Wanderung auf den Stradner Kogel führt durch idyllische Wälder und bietet mit nur wenigen Höhenmetern eine leichte, genussvolle Tour. Start ist die Vulkanland Aussichtswarte.
Wegbeschreibung
Meine Wanderung beginne ich bei der 40 m hohen Aussichtswarte, die zu Frutten-Gießelsdorf gehört. Die Warte liegt auf nur 479 m und von oben soll man eine wunderbare Aussicht ins südoststeirische Land haben. Ich war nicht oben, sondern bin gleich losgestartet und dem Wanderweg 786 gefolgt, welcher ein Weitwanderweg von Riegersburg nach Klöch ist. Der Weg führt am Rundfunksender vorbei, welcher mein Ziel ist.
Es ist wunderschön im Wald zu gehen, wo viele Buchen wachsen. Das Laub rieselt schon und wenn die Sonne durchs Blätterdach scheint, leuchtet der blattüberzogene Boden richtig schön warm golden. Die Strecke hat keine nennenswerten Steigungen und sogar der „Anstieg“ zum Sender ist nicht so steil, wie ich es aufgrund der Beschreibung angenommen habe.
Ich wandere bei einem Steinbruch vorbei. In einem kleinen Fischteich tummeln sich und springen die Fische. Ich sehe einige Sockel und Mauerreste im Wald. Beim Recherchieren lese ich, dass diese Sockel davon zeugen, dass während des Zweiten Weltkrieges Flugmelde- bzw. Flugleitstelle unter dem Decknamen „Gladiole“ am Stradner Kogels errichtet wurden.
Der 786er führt um den Kogel, wo der Sender steht, herum. Ich gehe den Steig direkt zum Sender und mach eine kleine Pause. Es stehen hier ein paar Bankerl. Während meiner Rast entschließe ich mich den gleichen Weg retour zu gehen.
Der Retourweg hat dann noch ein paar zauberhafte Überraschungen parat. So sehe ich im Augenwinkel etwas, gehe dran vorbei und dreh wieder um und da liegt so ein süßer Wicht vor mir am Waldboden. Einige Schritte weiter seh ich auf einem Baumstamm noch ein anderes Gsichterl, das ziemlich erstaunt schaut. Ein vor langer Zeit geschnitztes Herz mit einem Kreuz in einer Höhle sehe ich auch. Ein Glitzern hat mich dann auf einen kleinen Anhänger mit der Mutter Maria an einem Baum blicken lassen. Im Netz habe ich gefunden, dass es sich um eine Heilmedaille Mutter der Erlösung handelt. Diese Medaille wurde bewusst am Baum angebracht – eine schöne Geste finde ich.
Ich wage dann auch einen vorsichtigen Blick – mit groooßem Sicherheitsabstand – zum und über den Steinbruch. Der Stradner Kogel ist vulkanischen Ursprungs und gehört zur langgestreckten Vulkanregion, die sich von Slowenien über das steirische Hügelland bis ins Burgenland/Pauliberg zieht. Der Steinbruch gilt auch als Fundort vieler verschiedener, auch seltener, Gesteine.
Wieder bei der Aussichtswarte angekommen überlege ich noch einmal, ob ich mich nach oben wagen soll. Die Gitterstufen sind mir aber etwas zu crazy. In der Beschreibung steht, dass die Warte seit der Renovierung 2004 in Rot erstrahlt, dies ist aber nicht mehr der Fall. Das rote Material wurde wohl entfernt und jetzt sieht man nur die nackte, metallene Konstruktion. Gleich neben der Aussichtswarte ist ein beliebtes Ausflugslokal, welches um die Mittagszeit sehr gut besucht ist.
Bevor ich ins Auto steige, genieße ich noch ein bisserl einen der Liegestühle und setze dann meine Fahrt fort.
Ich gehe 6,5 km in 2 Stunden 20 Minuten. 160 m habe ich an Höhe „gemeistert“. Alles in allem eine wirklich gemütliche Genusswanderung. Ich glaube in ein paar Wochen, wenn das Laub sich mehr verfärbt hat, ist es nochmal etwas schöner.
Fotos
Zusammenfassung
- Alternativen:
- Weinwanderweg der Sinne in verschiedenen Längen
- Weitwandern Riegersburg – Klöch
- Wegbeschaffenheit: überwiegend Forstwege, sonst schmale und weiche Pfade am Waldboden
- Einkehrmöglichkeiten: Die Frühwirths ↱, direkt an der Aussichtswarte
- Beste Wanderzeit: bei guter Witterung ganzjährig möglich, im Winter Schneelage eruieren
Sehenswürdigkeiten und Erlebnisse
- Aussichtswarte
- Bienenmuseum
- Oldtimer Motoradtechnik Museum
Parken
- Direkt beim Gasthaus und der Warte