#Aussichtsreich #Fluss #Hundefreundlich #Nationalpark
Eine leichte Wanderung im Gesäuse Nationalpark führt über den Themenweg Wilder John, den Sagenweg und Bibelweg entlang des kristallklaren Johnsbach.
Wegbeschreibung
Am Parkplatz Weidendom angekommen informieren Schautafeln über den Nationalpark Gesäuse und die verschiedenen Gebirgsgruppen. So erfahren wir, dass die höchsten Gipfel dieser Region zur Hochtorgruppe gehören. Statt einen Gipfel zu besteigen, wollen wir heute das Tal und seine Kostbarkeiten erkunden: Hierzu gehört unter anderem der Johnsbach mit seinem kristallklarem Wasser.
Info: Der Nationalpark Gesäuse ist der einzige Nationalpark in der Steiermark und der jüngste in ganz Österreich (erst seit 2002). Die Landschaft lässt sich unter dem Motto „Steiler Fels und wildes Wasser“ zusammenfassen. Die tosende Enns saust durch das Tal an den steilen Felswänden vorbei.
Wir überqueren die Straße nach links und halten uns dann rechts. Eine sehr auffällige Schautafel zeigt uns ein Bild des wilden Johns. Ab hier beginnt der 1,6 km lange Erlebnisweg „Der wilde John“, der uns Geschichten über den Wildfluss und seine Mythen erzählen wird. Es sind insgesamt zehn Stationen, an denen die Besucher zum Staunen und Erleben eingeladen werden. Das Bild des blauen Wasserriesen wird uns fortan begleiten.
Auf dem Boden sind blaue Riesenfüße aufgemalt, die uns den Weg weisen. Und schon geht es in den Wald hinein und die erste Station lässt nicht lange auf sich warten.
Neben den Tafeln mit interessanten Infos gibt es auch solche Schilder, die uns daran erinnern, auf dem Gehweg zu bleiben. Denn zwischen dem Waldweg und dem Fließgewässer leben und brüten Vögel, wie z. B. der Flussuferläufer. Die Natur zu respektieren, das ist unser oberstes Gebot. Hunde gehören hier selbstverständlich angeleint.
Wir erreichen ein Wegstück mit einer Aussichtsbank und einem direkten Zugang zum Wasser. Der Johnsbach glitzert in einem hellen Türkis. Das Wasser ist kristallklar. Als wäre dies nicht schon faszinierend genug, zeigen sich schroffe Felsen zu allen Seiten. Ein absolutes Postkartenmotiv wird uns geboten.
Die nächste Bank lässt sich lange auf sich warten! Diesmal ist es eine Schaukelbank. Eine Familie hat dort gerade Platz genommen und versucht den Moment mit der Kamera festzuhalten.
Wir verlassen den Wald für einen Augenblick und erreichen ein breites Geröllfeld. Von unserer Seite aus ist kein Wandertafel zu erkennen. So überqueren wir den steinigen Weg und finden auf der anderen Seite einen schmalen Pfad, der wieder in den Wald hineinführt.
Ein paar Stufen und dann sind spazieren wir direkt neben dem Felsüberhang entlang über eine schmale Holzbrücke.
Eine große Schautafel zeigt uns das Ende des Erlebnisweges des wilden John an. Aber an Zurückgehen ist noch lange nicht zu denken! Wir folgen der Beschilderung „Sagenweg“ und sind gespannt, was uns auf dem nächsten Abschnitt erwartet. Der nächsten Themenweg führt auf etwa 3,2 km bis zum Ort Johnsbach.
Zunächst geht es also weiter über eine kurze Holzbrücke. Wir folgen dem Johnsbach, der zu unserer linken Seite fließt. Der Waldweg führt direkt am Flusslauf entlang. Schöne Gemälde sind auf Tafeln angebracht, die skurrile Gipfelformationen zeigen. Daher auch der Name des Sagenweges! So manche Bergspitze sieht aus wie ein versteinerter Schulmeister. Eine andere wie eine Bischofsmütze, wie an der Zeichnung abzulesen ist.
Nach einiger Zeit verlassen wir den Wald und erreichen die Hauptstraße. Von weitem sehen wir einen hohen Felsen über der Straße. Durch das Felsloch führt die Straße hindurch. Wie spektakulär das sogenannte Silberreithtor aussieht! Auf beiden Seiten führt ein schmaler Pfad neben der Straße entlang. Rechts vom Silberreithtor bleiben wir stehen und schauen uns den Flussverlauf an. Am gegenüberliegenden Felsen ist eine Leiter aus Steilstufen zu erkennen. Dieser Ort muss ein Paradies für Kletterer sein!
Mit Blick zum Steintor sehen wir, dass es keinen Bürgersteig gibt, der hindurchführt. Also müssen wir wenigen Meter über die Straße, die zwischen Autos und Fußgängern geteilt wird. Hinter dem Tor zeigt uns die Wandertafel den Sagenweg auf und führt uns über ein Wiesenstück wieder in den Wald hinein. Eine Infotafel gibt Einblick in das Silberreithtor (oder auch Silberreihtunnel mit einem Ausblick von der anderen Seite hierauf.
Lange bleiben wir nicht im Wald, denn dann geht es auf einem Trampelpfad neben der Straße bis die urige Kirche des Bergsteigerfriedhofs Johnsbach in Sichtweite ist, die auf Wiesenhang steht.
Der Spazierweg führt zunächst im Tal an der Kirche vorbei, um dann den nächsten Weg steil nach oben zu nehmen. Auf dem Forstweg gibt es links eine kleine Einkehrmöglichkeit, die Genusshütte. (Etwas weiter links liegt der Gasthof zum Donner).
Info: Der Bergsteigerfriedhof Johnsbach ist der größte Bergsteigerfriedhof der Welt und im tragischen Sinne berühmt. Hier sind die Gräber bedeutender Alpinisten zu finden. Der Ort soll an diejenigen erinnern, die ihr Leben in den Bergen verloren haben.
Noch bevor wir den Friedhof erreichen, führt ein schmaler Pfad wieder in den Wald. Eine alte Zeichnung lässt uns den Start des Bibelweges erkennen. Ab jetzt folgen wir den verschiedenen Abbildungen aus der Bibel. Der Waldweg ist inzwischen sehr schmal geworden und wir passieren einen kleinen Wasserfall. In Serpentinen geht es immer weiter steil nach oben, bis wir nun eine Aussichtsplattform erreichen. Eine Bank lädt zu einer Rast ein. Der Ausblick auf das Johnsbachtal lässt sich sehen. Ganz oben sind wir aber noch nicht! Zwei weitere Kehren bringen uns zur letzten Station des Bibelweges: die kopflose Madonna mit Kind.
Der Fels direkt über uns trägt diesen skurrilen Namen. Früher einmal soll dieser Fels wie eine Madonnastatue ausgesehen haben. Zumindest so lange bis sich ein Stück des Felsens löste. Heute ist sie kopflos. Mit viel Fantasie lässt sich die ursprüngliche Form erahnen. Auch hier steht eine Ruhebank, um die Umgebung noch einmal auf sich wirken zu lassen. Und dann gehen wir denselben Weg wieder zurück! Zunächst spazieren wir die Serpentinen des Waldweges wieder hinab bis zum Bergsteigerfriedhof und spazieren bis zum Steintor.
Wir wechseln die Straßenseite und begehen rechts den unscheinbaren Sagenweg. Es geht durch den Wald entlang des Johnsbach, über Geröllfelder vorbei an den Erlebnisstationen des wilden Johns, wo wir noch einmal Geschichtliches zum einstigen Wildfluss nachlesen können.
Wir sind zurück am Auto. Nur wenige Meter vom Parkplatz entfernt liegt das Erlebniszentrum Weidendom direkt am Ufer der Enns. Der Gasthof Bachbrücke liegt ebenfalls in unmittelbarer Nähe.
Fotos
Zusammenfassung
- Wegbeschaffenheit: unbefestigte Wege durch den Wald und über Geröll
- Alternative: Nur der Themenweg Wilder John; Rückkehr ist zu jedem Zeitpunkt möglich
- Beste Wanderzeit: Ganzjährig möglich
- Einkehrmöglichkeit: In Johnsbach gibt es einen Stand mit Köstlichkeiten, direkt dahinter liegt der Gasthof zum Donner ↱
Erlebnisse
- Aussichten: auf die Gesäuseberge vom Tal aus
- Sehenswürdigkeiten/Erlebnisse
- Weidendom
- Erlebnisstationen auf dem Themenweg
- der kristallklare Johnsbach
Anfahrt & Parken
- Mit dem Auto: Von Graz sind es ca. 120 km (90 Minuten Anfahrt)
- Parken: kostenpflichtiger Parkplatz Weidendom 6,- Euro (GPS: 47.58022, 14.59393)
- Anreise mit den Öffis: Von Admont Bahnhof mit dem Bus 912 bis zur Station Gesäuse Bachbrücke/Weidendom