#Gipfelkreuz #Naturpark #Öffis
Vor uns liegt eine abenteuerliche Rundwanderung, die uns zur Drachenhöhle in Mixnitz – und zum Westgipfel des Röthelsteins führt. Wir schreiten auf schmalen und steilen Pfaden und werden unterwegs ein paar Steinböcken begegnen. Fantastische Ausblicke auf das Bergland mit Picknick-Möglichkeiten sind garantiert.
Wegbeschreibung
Heute geht es ins Grazer Bergland, wo sanfte Hügel und schroffe Berggipfel auf uns warten. Auf geht’s nach Mixnitz!
Unser Ausgangspunkt ist das Heubergstüberl in Mixnitz. Für ein kurzes Stück geht es entlang der Straße leicht bergauf. Bis wir zu einer gelben Wandertafel kommen, die uns die Richtung zur Drachenhöhle weist. Auf dem Schild lesen wir eine geschätzte Gehzeit von einer Stunde und 15 Minuten. Wir verlassen die Straße und betreten links den Wald.
Der Weg durch den Wald wird immer steiler und schmaler. Der Boden ist übersät mit Steinen, Wurzeln, Stöcken und Blättern. Immer wieder hören wir das Rascheln der Blätter im Wind. Aber auch die Autobahn hören wir leise.
Hoch konzentriert wandern wir weiter auf dem engen Pfad, bis wir eine Lichtung erreichen.
Erst eines, dann zwei und dann sehen wir noch weitere. Das Grazer Bergland ist bekannt für die vielen Steinböcke, die hier leben. Auch wir haben das Glück und sehen mehrere Steinböcke. Ein paar Jungtiere sind dabei, wie wir an den freudigen Sprüngen zu erkennen glauben.
Scheu sind die Tiere nicht. Ganz im Gegenteil sogar. Sie lassen sich nicht stören, scheinen uns sogar direkt in die Augen zu schauen.
Wir legen eine Pause ein und fotografieren die beeindruckenden Steinböcke aus den unterschiedlichen Perspektiven.
Diese Lichtung ist ein besonders schöner Ort, denn im Hintergrund ragen die sanften und teils schroffen Hügel des Grazer Berglandes hervor.
Unten im Tal fließt die Mur, wie wir von hier oben sehen können. Neben dem Fluss verlaufen die Gleise und die Autobahn.
Das wiesig-felsige Gelände ist ein idealer Ort für eine Rast vor dem herausfordernden Stück zur Drachenhöhle. Im Frühling und Sommer wachsen hier bunte Blumen und Kräuter.
Für uns geht es nun weiter aufwärts. Aber das ist keine Überraschung, denn unser Ziel liegt 500 Meter über dem Ausgangspunkt. Ein paar Höhenmeter haben wir also noch vor uns. Immer noch auf schmalen Wegen und teils steilen Abfällen neben uns erreichen wir eine gesicherte Passage. Eine Stahlkette hilft uns dabei, die wohl schwierigste Stelle der heutigen Tour zu bewältigen. Sie führt durch eine steile Felsenschlucht mit bröckeligen Steinen.
Meine Höhenangst erinnert mich daran, bloß nicht nach unten zu schauen. Zum Glück haben wir alle Zeit der Welt – und schreiten in unserem eigenen Tempo voran.
Wieder sichereren Boden unter den Füßen sind wir nicht mehr ganz weit von der Drachenhöhle entfernt. Ganz kurz geht es über den wurzelreichen und teils schroffen Waldboden aufwärts und dann erahnen wir bereits den Höhleneingang.
Die Drachenhöhle ist riesig groß und das Eingangsportal überwältigend. Wir sind nicht die einzigen hier, aber es sind nicht viele.
Unsere Rucksäcke legen wir fürs Erste ab und machen erneut Pause.
Zur Sage Drachenhöhle: Die Drachenhöhle ist ein prähistorischer Ort im Grazer Bergland. Zwar hat hier kein Drache gelebt, aber fossile Knochenfunde schließen auf den ausgestorbenen Höhlenbären. Dieser trieb hier vor etwa 50.000 Jahren sein Unwesen.
Heute leben in der geschützten Drachenhöhle die Hufeisennasen-Fledermäuse. Zum Schutze der Fledermäuse dieser darf die Höhle nur im Rahmen einer Führung betreten werden. Führungen finden immer zwischen Mai und Oktober statt und dringen in die Tiefe der Höhle vor. In der Region gibt es viele weitere Höhlen, wobei die meisten zum Schutz vor Vandalismus versperrt sind. Solche Naturjuwele müssen unbedingt geschützt werden.
Nachdem wir etwas Energie tanken konnten, setzen wir unseren Weg fort. Den höchsten Punkt der Wanderung haben wir nämlich noch lange nicht erreicht.
Rechts vom Höhleneingang führt der Wanderweg einen Hang hinauf. Wir lassen zu anderen Wanderern vor uns genügend Abstand, denn immer wieder rollen Steine hinunter. Einen Helm zum Schutz vor dem Steinschlag wäre hier sicherlich hilfreich. Ganz ungefährlich ist dieser Abschnitt auf jeden Fall nicht. Darum: Abstand halten ist hier besonders wichtig!
Wieder kommen wir zu einer Lichtung mit einer wilden Wiese, mit bunten Blumen und etwas Aussicht auf die Mur – und die benachbarten Hügel. Wir genießen den Ausblick auf sanfte Hügel und schroffe Berggipfel.
Bald schon wird es lichter und wir wandern am Berghang entlang. Rechts von uns haben wir freie Sicht, was ein wenig ein Schwindelgefühl hervorrufen kann. Auch hier heißt es wieder konzentriert weiterwandern.
Endlich haben wir das Plateau des Westgipfels des Röthelsteins erreicht. Wir sind auf einer Höhe von 1.220 Metern – also dem höchsten Punkt. 800 Höhenmeter liegen hinter bzw unter uns.
Eine große Wiese lädt zu einer Rast ein. Wir holen unsere selbstgemachten Müsliriegel hervor und gönnen uns etwas Ruhe.
Den Weg zum Gipfelkreuz finden wir nicht, sofern es hier überhaupt eines gibt. Aber für heute haben wir genug Abenteuer erlebt.
Da wir keine offensichtliche Wegmarkierung finden, suchen wir nach Hinweisen. Wir wollen ja schließlich nicht denselben Weg wieder zurück. Wir spazieren also über die Wiese in Richtung geradeaus und halten uns dabei links vom baufälligen Zaun.
Dann geht es ein langes Stück durch den Wald leicht bergab. Als wir irgendwann auf eine Lichtung stoßen, sehen wir schlafende und grasende Kühe auf der Bucheben-Alm. Viele Wanderer kreuzen hier unseren Weg.
Wir entdecken die allseits bekannten gelben Wandertafeln – und prüfen unsere Möglichkeiten:
Wir könnten weiter geradeaus zur Tyrnauer Alm und Roten Wand wandern. Das würden viele weitere Höhenmeter bedeuten. Alternativ könnten wir den direkten Rückweg nach Mixnitz aufnehmen. Wir wählen den direkten Rückweg nach rechts und spazieren weiter talwärts. Dabei lassen wir die vielen Erlebnisse Revue passieren. Nur die letzten wenigen Meter führen über denselben Pfad zurück bis zum Ausgangspunkt.
Fotos
Zusammenfassung
- Wegbeschaffenheit: überwiegend Waldweg, wurzelreich, felsig, Seilversicherung im Wald bei steilem Aufstieg
- Beste Wanderzeit: ganzjährig möglich bei trockenen Verhältnissen
- Einkehrmöglichkeit nur am Ausgangsort Mixnitz: Heubergstüberl
Erlebnisse
- Sehenswürdigkeiten & Erlebnisse
- Wiese mit Aussichtspunkt mit Talblick
- Drachenhöhle
- Röthelstein-Westgipfel
- Steinbock-Sichtungen
- Drachenhöhle-Führungen:
- Führungen buchen per E-Mail an dr***********@pe*****.at oder per Telefon unter 0676/630 84 74 (Höhlenführer)
- Fundstücke des Höhlenbären gibt es im Archäologiemuseum Eggenberg
Anfahrt & Parken
- Anreise mit dem Auto: Von Graz bis nach Mixnitz sind es ca. 40 km, 30 Minuten Fahrt
- Parken: Parken ist auf Höhe des Heubergstüberl möglich
- Anreise mit den Öffis: Die S1 von Graz kommend hält am Mixnitz-Bärenschützklamm Bahnhof