Die Raabklamm ist die längste Klamm Österreichs und wird in die kleine und große Raabklamm "geteilt". Sie ist eine meine Lieblingsklammen - schön, lieblich, auch ein bisschen abenteuerlich und sehr naturbelassen. Seit 2017 erkunde ich die Raabklamm auf verschiedenen Etappen. Diesmal habe ich einen Rundweg gewählt.
Wegbeschreibung
Ich parke in Oberdorf, Mitterndorf an der Raab, am Parkplatz in der Nähe der Kunstmühle Farkas. Von hier weg ist der Rundweg schön ausgeschildert und ich gehe vom Parkplatz rechts und dann gleich wieder links ein Stück durchs Dorf und nach ein paar Minuten bin ich im Wald. Links von mir fließt die Raab in ihrem breiten Bachbett und plätschert sanft dahin. Der Weg wird übrigens von hier bis zum Stoffmühlesteg (etwa 3 km) als Rollstuhl- und kinderwagengerecht beworben. Der Weg ist naturbelassen, also nicht asphaltiert.
Bei der ersten Abzweigung folge ich dem Weg links entlang der Raab. Rechts könnte man nach Weiz gehen. Die verschiedene Blumen, wie Nelken, Pestwurz, Frühlingsblatterbsen und das blühende Immergrün zieren die Wege, Wiesen und den Waldboden. Ich sehe so viele Schmetterlinge herumflattern. Es sind 2 Plätze als Laichplatz der Gelbbauchunke ausgeschildert, wobei der eine fast ausgetrocknet ist. Im 2. sehe ich, dass sich Laich im Wasser befindet.
Angekommen an der Stelle, wo ein Steig an der Gfangwastlwand entlang führt, entscheide ich mich diesmal für den Steig, den Franz-Ludwig-Steig. Dieser führt über Holzsteige nach oben zum Gfangwastl-Platzl, ein kleiner Rastplatz. Hier bleibe ich ein bisserl und setzt mich aufs Bankerl und schau hinunter auf die Raab.
Der Franz-Ludwig-Steig wurde 1975 von den Naturfreunden Weiz errichtet. Weil es immer wieder zu Hochwässern kommt, ist der Steig eine Alternative zu dem hier recht tief liegenden Wanderweg. 2016 wurde der Steig saniert.
Nach einer kleinen Rast gehe ich wieder hinunter und muss sehr aufpassen, weil trockenes Buchenlaub den etwas steileren Abstieg a bisserl rutschig macht – aber ich bin gut unten angekommen und weiter geht es in der Ebene.
Einen kleinen Schreckmoment gibt es auch: Mir kommen Radfahrer entgegen (Gott sei Dank waren es auf der Strecke nicht viele) und sie bleiben momentan stehen. Ich denke mir noch, die steigen ab, weil ich entgegenkomme und der Weg vielleicht zu schmal wäre? Sie schauen aber beide nach unten. Ich folge ihren Blicken und sehe eine sicher ein Meter lange Schlange mit einem Umfang von „2fingerdick“. Wow, gut, dass ich keine Angst vor diesen Schlänglern hab. Ich hole schnell mein Handy raus, war aber leider zu langsam und so konnte ich nur beobachten, wie sie sich ins Dickicht hinein schlängelte. So eine schöne, große Schlange hab ich schon lang nicht gesehen. Ob es sich um eine auch hier vorkommende Äskulapnatter oder eine Ringelnatter handelte, kann ich leider nicht sagen.
Noch ein Stückerl und ich bin nach etwa vier Kilometer am Stoffmühlsteg. Auch hier ist ein großer Parkplatz, von wo aus man in verschiedene Richtungen wandern kann. Ich gehe über die Brücke und sehe auf der rechten Seite eine Ruine – die Ruine Raabeck. Ein paar Meter der Straße entlang und gleich gehe ich wieder links hinein in den Wald. Jetzt geht’s hoch auf den Hohenkogel. Erst über ein kleines Bacherl und dann bergauf.
Ich gehe recht langsam und dabei entdecke ich auf der linken Seite des Weges ein „kleines Bauwerk“ an einem Baum. Beim Näherkommen sehe ich darin Figuren – wie süß. Da steht der Osterhas‘ neben den Heiligen Drei Königen, einem Schneemann und anderen Figuren. So a liabe Idee? Als Dankeschön beschrifte ich einen Stein mit #Wanderfee8 und #Stoaroas und lege ihn zu den Figuren. Ich sehe noch zwei weitere Häuschen, wobei das Dritte leer ist.
In der Wegbeschreibung, an der ich mich orientiere, lese ich, dass man oben angekommen durch einen landwirtschaftlichen Betrieb geht. Schon im Wald nehme ich den unverkennbaren Geruch des Bauernhofes wahr. Selbst auf einem Bauernhof aufgewachsen, ist mir der Geruch vertraut und ich mag ihn auch, wenn er nicht zu intensiv ist. Raus aus dem Wald und ich sehe, dass hier ausgemistet wird und deshalb sich der Geruch in der Natur verteilt. Schnell verduftet er aber wieder und weicht dem lieblichen Geruch der blühenden Obstbäume. So viele alte und gebrechliche wachsen hier und zeigen sich in ihrer Blütenpracht.
Hier oben habe ich einen wunderbaren Rundumblick und in der Ferne sehe ich schneebedeckte Berge der Alpen. Es blüht sogar schon der weiße Flieder. Von hier weg geht es bergab, bis ich wieder in der Nähe von der Farkasmühle zur Straße komme. Ich sehe bald schon den Parkplatz, gehe nochmal über die Raab, verabschiede mich von ihr und bin an meinem Ausgangspunkt angekommen.
Man könnte die Runde auch andersrum gehen, jedoch ist die Steigung auf Hohenkogel von der entgegengesetzten Runde steiler. Ich bin froh, dass ich erst durch die Klamm gegangen bin und dann rauf auf Hohenkogel.
Fotos
Zusammenfassung
- Wegbeschaffenheit: überwiegend breite Wege, wenig Straße
- Alternative: statt über den Hohenkogel die gleiche Strecke retour, dann ohne nennenswerte Steigung
- Beste Wanderzeit: ganzjährig möglich
- Einkehrmöglichkeit: Cafe Restaurant lounge ↱
Sehenswürdigkeiten & Erlebnisse
- Hohenkogel Alpakas
- Hohenkogel
- Ruine Raabeck
Anreise & Parken
- Parken: Nähe Farkas Mühle